29 sept 2010

Finde (Brief)


Finde im Sog der Welle, der den Sand bewegt und legt wo er war, die Zeit zum Nachdenken. Finde in der vorbeiziehenden Wolke, den Faden der Erinnerung. Und an dem an der Küste vorbeifahrendem Auto, die Freude eines ersten Kusses. Finde im vom Meer abgerundeten Stück einer Flasche, das Grün von zwei Augen. An den Nachmittagen am Strand, das Schweigen deiner Fehler. Finde in einem Happen frischen Fisches, die Freude an der Freude die du geben kannst. Finde im Kielwasser des Schiffes, das sicher fährt, die Lust zu reisen. Finde in der nur schwer laufenden Mühle, die Süße des Verlustes. Und in der Segel, die flattert und sich nicht aufbläst, den Sinn des Humors. Finde in den sich erstreckenden Landzügen einer Insel, die Form einer Hand (und stell dir vor das es etwas deutet). Finde in der um 3 Uhr nachmittags blendenden Sonne, den Schatten eines Kindes das drauf wartet zu Baden und die Langeweile nicht kennt. Und in einem kleinen geöffneten Fenster, den Duft frisch gebackem Gebäcks. Finde in einer geduldig fliegenden Möwe, das Vertrauen der Zeit. Und im Geschmack der Mandeln, die Lust auf schöne Tage. Finde in einem Glas mit klarem Wasser, die Täuschung des Himmel der das Meer blau macht (und lach drüber!) Finde im säuerlichen Geruch der Netze, die Wichtigkeit der Erinnerungen. Und im Weinen eines Neugeborenen der sich weigert sein erstes bad zu nehmen (und wie er sich weigert!), die Lust weiter zu gehen. Finde im Felsen der unterm Wasser gleitet, und Farbe und Form ändert, das Gefühl von etwas das dir entkommt. Finde in dem sich entfernenden schaukelden Fischerboot, die Gelassenheit. Und in dem ans Ufer gezogene, blau wißen Boot, die Möglichkeit drumherum zu spelern.

Antonino Pingue © 2010 All rights reserved
Beniamino Napoli
© 2010 translated
Testo in italiano: Trova (lettera)


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